Am 4. September startet wieder der Unterricht in den heimischen Schulen. Für 32.479 burgenländische Schülerinnen und Schüler, sowie 4.141 Lehrerinnen und Lehrer heißt es dann „Back to school!“. Bereits heute Mittwoch fand anlässlich des baldigen Schulbeginns die Pressekonferenz zwischen Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl und dem Amtsführenden Präsidenten des Landesschulrates für Burgenland Mag. Heinz Josef Zitz statt.
Niessl lobte dabei die hervorragende Arbeit der burgenländischen Pädagoginnen und Pädagogen. „Das Burgenland ist ein Musterschüler in der Bildungspolitik. Wir belegen mit einer Betreuungsquote von 35 % den zweiten Platz hinter Wien bei der schulischen Tagesbetreuung. Darüber hinaus verfügen wir mit 51,7 % über die höchste Maturantenquote aller Bundesländer“, so Niessl. Dass die burgenländischen Maturantinnen und Maturanten österreichweit die wenigsten Nicht genügend bei der Zentralmatura aufweisen, unterstreicht den erfolgreichen Bildungsweg des Burgenlands. Zu verdanken ist das auch dem heimischen Lehrpersonal. Gleichzeitig setzte Niessl aber die Messlatte für das kommende Schuljahr nur ungleich höher an: „Ziel muss es sein, dass sich die Ergebnisse insgesamt erneut verbessern und noch mehr Maturantinnen und Maturanten beim Erstantritt gleich ein positives Maturazeugnis ausgestellt bekommen.“
Eine moderne Bildung erfordert auch eine moderne Infrastruktur und deshalb wird im Burgenland gerade massiv in die Schulen investiert. Laufende und geplante Schulbauprojekte bzw. Sanierungen umfassen u.a. die Sanierung des BSZ Neusiedl am See, des BG/BRG/BORG Eisenstadt und des BSZ Eisenstadt sowie den Neubau der Leichtathletikanlage Eisenstadt. Die tägliche Bewegungs- und Sporteinheit (TBuS) wird bereits seit dem vergangenen Schuljahr an ausgewählten burgenländischen Schulen praktiziert. Für das heurige Schuljahr steigt nochmals die Zahl der teilnehmenden Schulen auf 188, was damit 81% aller Schulen im Burgenland entspricht. Im neuen Schuljahr nehmen 10 weitere Schulen und 65 weitere Klassen an der TBuS teil.
Erweitert wird das burgenländische Schulwesen um zwei neue Standorte. Die SOB Frauenkirchen startet als Schule für Sozialbetreuungsberufe mit dem Schwerpunkt auf Alten- und Behindertenbetreuung. An der BHAK Oberwart startet das 1. Burgenländische HAK Business Kolleg. Die viersemestrige Ausbildung vermittelt das berufsspezifische Bildungsangebot der Handelsakademie und schließt mit der Diplomprüfung ab.
Der Amtsführende Präsident des Landesschulrates für Burgenland Mag. Heinz Josef Zitz präsentierte Teile der Umsetzung der Grundschulreform im Burgenland. Die Schwerpunkte dabei sind: Übergang Kindergarten-Volksschule, Übergangsportfolio, Schülereinschreibung neu, Alternative Leistungsbewertung, KEL-Gespräche, Jahrgangsübergreifender Unterricht sowie sprachliche Bildung.
Die bereits stark vorhandene Digitalisierung im Unterricht zeigt auch, wie innovativ das burgenländische Bildungswesen ist. So arbeiten schon seit Längerem viele Volksschülerinnen und Volksschüler mit sogenannten digitalen „Smartboards“. Dabei quasi ersetzt eine Leinwand sowie ein Beamer die herkömmliche Schultafel und der Unterricht kann um interaktive Lernprogramme und –spiele erweitert werden. Die Kinder erlernen dabei sehr früh den Umgang mit digitalen Medien und Computern. Die Initiative „Coding & Robotik“ fördert den Umgang mit Robotern und Programmieren am Computer. Die Schülerinnen und Schüler erfahren ab der Volksschule wie das Schreiben von Computercodes und digitale Technologien im Allgemeinen funktioniert, und können diese Erfahrungen an verschiedenen Robotern anwenden. Roboter werden mittels Kodierungen zum Leben erweckt und die technischen Aspekte können virtuell mittels Apps und Programmen analysiert und digitalisiert werden. Als erstes Bundesland österreichweit bietet das Burgenland „Coding & Robotik“ an 12 NMS als alternativen Pflichtgegenstand ab dem kommenden Schuljahr an. „Im Bereich des Einsatzes digitaler Technologien ist das Burgenland die Nummer Eins in Österreich, ja sogar in Europa“, sagte Zitz. 95 % aller burgenländischen Volksschulen nutzten „skooly“, 100 % der burgenländischen Bundesschulen seien im E-Learning-Cluster. Der Bildungsserver sei mit fast 100 %-iger Nutzung das meistgenutzte System in Österreich.
Bei den Schülerzahlen verweist der Amtsführende Landesschulratspräsident auf eine Steigerung im Pflichtschulbereich. „Insgesamt 22 Schülerinnen und Schüler mehr werden im kommenden Schuljahr die Schule besuchen. Bedingt durch Klassenteilungen werden in Summe 17 Klassen mehr als im vergangenen Schuljahr vorhanden sein“, so Zitz. Erfreulich sei auch die steigende Schülerzahl im AHS- und BHS-Bereich. Insgesamt besuchen damit 32.479 Schülerinnen und Schüler eine burgenländische Schule.
„Zum Abschluss möchte ich allen Schülerinnen und Schülern, sowie den Lehrerinnen und Lehrern einen guten Start in ein neues Schuljahr wünschen“, zeigte sich Zitz erfreut über den baldigen Schulstart.