Wer eine berufsbildende Schule in Österreich besucht, wird früher oder später mit einer ÜFA in Kontakt kommen. ÜFA? Diese Abkürzung steht für Übungsfirma und soll im Unterricht dafür sorgen, dass die Schülerinnen und Schüler auf das spätere Berufsleben noch realitätsnaher herangeführt werden. Seit mehr als 20 Jahren stellt die ÜFA einen verpflichtenden Teil des heutigen Lehrplans von berufsbildenden Schulen dar. Ein Jahr lang arbeiten die Schülerinnen und Schüler in „echten“ Abteilungen, wie z.B. Personal, Marketing, Einkauf/Verkauf oder in der Geschäftsführung, und lernen dabei diverse Firmenprozesse und Geschäftsabläufe kennen. Gearbeitet wird immer in kleinen Gruppen gemeinsam. Der Vorteil einer ÜFA besteht auch darin, dass der Zugang zum Lernen ein gänzlich anderer ist: Lehrerinnen und Lehrer betreuen und coachen die Schülerinnen und Schüler, die Motivation erfolgt gegenseitig durch gemeinsames Tun. Die Verbindung zwischen Theorie und Praxis wird hier rasch und direkt hergestellt. Selbst Firmenkontakte mit anderen ÜFAs können hergestellt werden. So ist die Vernetzung mit einer der über 5.000 Übungsfirmen weltweit möglich. Dies fördert das Erlernen und Festigen von Fremdsprachen und führt zu einem interkulturellen Austausch mit anderen. Sogar Steuern und Abgaben müssen von den „Firmenmitarbeitern“ erledigt werden.
Ende Juni wurden die Zertifikate für drei neue ÜFAs in der HAK Oberpullendorf überreicht. Diese erhielten jeweils Schülerinnen und Schüler der HAK Oberwart, HAK Oberpullendorf und HBLA Pinkafeld. Die Zertifizierung soll sicherstellen, dass alle Übungsfirmen nach einem gewissen Standard agieren und die Schülerinnen und Schüler so eine sehr hohe Qualität in der Ausbildung genießen.