Nach einer Corona-bedingten, einjährigen Pause präsentierten am „Internationalen Tag der Demokratie“ (15. September) Landtagspräsidentin Verena Dunst und Bildungslandesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler den Re-Start der Initiative „mitreden – Demokratieoffensive Burgenland“.
Das Projekt „mitreden – Demokratieoffensive Burgenland“ soll das Demokratieverständnis im Land stärken und ist in zwei Teile untergliedert. Im Teilprojekt „#mitreden – Jugend im Landtag“ stehen SchülerInnen ab 16 Jahren im Fokus, im Teilprojekt „#mitreden – Demokratie_erleben“ sind die Erwachsenenbildung und die Kommunen zentral. Die Projektpartner sind der Burgenländische Landtag, die Stiftung Private Pädagogische Hochschule Burgenland in enger Kooperation mit der Bildungsdirektion für Burgenland sowie die Volkshochschule Burgenland. Bildungslandesrätin Daniela Winkler betonte die Wichtigkeit von demokratischen Grundwerten und der Weitergabe ebendieser.
„Die Demokratie garantiert uns ein Leben in Freiheit. Das ist nicht selbstverständlich. Wir haben uns im Burgenland in den letzten 100 Jahren demokratischen Werten verschrieben und sie erarbeitet, gelebt und gepflegt. Das ist über Generationen gewachsen und daher wollen wir die Inhalte auch an die Kinder und Jugendlichen weitergeben. Wir beginnen mit der Vermittlung der demokratischen Grundlagen schon im Kindergarten und die Demokratieoffensive begleitet die Kinder und Jugendlichen in ihrer persönlichen Entwicklung und auf ihrem Weg zum Erwachsenen. Wichtig ist, eine Meinung zu haben, diese kundzutun und sich an demokratischen Prozessen zu beteiligen.“, erklärte Bildungslandesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler.
„Aktuelle Ereignisse auf der ganzen Welt zeigen uns, welche Folgen staatliche Willkür für die Menschen mit sich bringen. Daher ist es umso wichtiger, die Grundsätze einer funktionierenden Demokratie aufrecht zu halten und zu verteidigen.", so Winkler weiter.
Teilprojekt „#mitreden – Jugend im Landtag"
„Im Teilprojekt „#mitreden – Jugend im Landtag“ gilt es, gerade Jugendliche für die politische Arbeit im Burgenland zu interessieren, zu begeistern und einzuladen, mitzureden, Politik nicht nur zu erleben, sondern sie auch tatsächlich selbst mitzugestalten“, erklärte Landtagspräsidentin Verena Dunst. Die „Jugend im Landtag“ baut auf dem Vorprojekt #politik-er-leben auf und nützt die Erfahrungen, die dort gemacht wurden. Daran anknüpfend sollen gerade die Möglichkeiten zur Partizipation und zur eigenen Meinungsbildung aktiviert werden. Die vorhandenen Studien, Materialien und Konzepte sind Ausgangsbasis für diese sehr aktive und praxisorientierte Initiative.
Zielgruppe sind Jugendliche in Ausbildung ab 16 Jahren. Daher werden die 36 dafür in Frage kommenden Schulen, aufgeteilt auf 3 Schuljahre, auf Initiative der Bildungsdirektion eingeladen, SchülerInnen vorzubereiten und in den Landtag zu entsenden. Ziel ist es, dass die Jugendlichen angeleitet werden, Themen, die sie im Landtag mit den politischen EntscheidungsträgerInnen (mit Regierungsmitgliedern und Abgeordneten) diskutieren, auszuwählen, zu recherchieren, zu argumentieren und sich dafür einzusetzen. Die Jugendlichen bereiten dazu Entschließungsanträge zu für sie relevante Themen aus ihrer Lebenswelt vor, die sie in den Landtag einbringen und für die sie Abgeordnete finden und überzeugen wollen, diese für sie voranzutreiben. Im optimalen Fall bewirken die Jugendlichen, dass eine von ihnen vorbereitete Petition in den Burgenländischen Landtag eingebracht wird und es zu einer von den Jugendlichen induzierten Entscheidung kommt.
Teilprojekt „#mitreden – Demokratie_erleben“
Im Teilprojekt „#mitreden – Demokratie_erleben“ sollen auf die Kommunen und die Erwachsenenbildung abgestimmte Konzepte entwickelt und umgesetzt werden. „Die Bevölkerung will mehr Mitsprache und Bürgerbeteiligung bei wichtigen politischen Themen. Die Burgenländischen Volkshochschulen möchten hier mittels Input- und Impulsveranstaltungen der Bevölkerung in den Kommunen verschiedenen Formen der demokratischen Beteiligung näherbringen. Es sollen die unterschiedlichen Möglichkeiten der politischen Mitbestimmung, von den Wahlen über die außerparlamentarischen Verfahren der direkten Demokratie bis hin zu neuen Formaten der sogenannten dialogischen Demokratie vorgestellt werden - mit dem Ziel Impulsgeber für weiter demokratische Beteiligungsprozesse auf kommunale Ebene zu sein“, so die Landtagspräsidentin.
In vier Gemeinden wird es bis zum Jahresende Pilotveranstaltungen geben, die von der Politikwissenschaftlerin Dr.in Tamara Ehs geleitet werden.
Bild und Text: Bgld. Landtag