Das Theresianum in Eisenstadt feierte im Beisein von Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf und Bildungslandesrätin Daniela Winkler sein 90-jähriges Bestehen mit einem großen Festakt. Die 1934 vom Orden der Schwestern vom Göttlichen Erlöser errichtete und nach der heiligen Theresia von Lisieux benannte Schule hat sich durch zahlreiche Um- und Anbauten und eine ständige Erweiterung ihres Bildungsangebotes in den vergangenen 90 Jahren zu einer der vielfältigsten Bildungseinrichtungen des Burgenlandes entwickelt. Heute werden rund 1.000 Schülerinnen und Schüler der Unter- und Oberstufe in vier Schultypen – in einer Mittelschule, einer einjährigen und einer dreijährigen Fachschule für wirtschaftliche Berufe, einer Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe und einem Oberstufenrealgymnasium mit den Schwerpunkten Musik und Naturwissenschaften – nach modernen Methoden unterrichtet.
Bildungslandesrätin Daniela Winkler erklärte: „Die Anforderungen im Hinblick auf das Wissen, aber auch auf die Persönlichkeitsentwicklung, sind deutlich gestiegen. Das Theresianum setzt auf eine hochwertige Ausbildung in den unterschiedlichsten Bereichen – sei es im musischen oder naturwissenschaftlichen Bereich, in den Bereichen Kommunikations-, Gesundheits- oder Tourismus- und Restaurantmanagement. Die Schülerinnen und Schüler werden mit Übungsfirmen, Pflichtpraktika und zahlreichen Zusatzqualifikationen auf das Berufsleben vorbereitet und in ihren Kompetenzen gestärkt. Daneben ist aber auch die Vermittlung zentraler Lebenskompetenzen ein zentraler Punkt im Bildungsspektrum des Theresianums. Das ist ganz wichtig, denn Bildung ist weit mehr als Wissensvermittlung, sie ist Wertevermittlung, und das Theresianum hat es geschafft, Tradition, Innovation und Wertevermittlung perfekt miteinander zu kombinieren.“
„Das Theresianum steht für eine lange Tradition, es steht aber auch für Innovation. Diese Schule wurde vor 90 Jahren gegründet, um jungen Mädchen die beste Bildung und das beste Rüstzeug für ihr weiteres Leben mitzugeben, ihnen aber auch gleichzeitig Werte, soziale Kompetenzen und Kreativität näherzubringen. Diese Mission hat sich in den vergangenen 90 Jahren stetig weiterentwickelt und ergänzt wunderbar die Bildungslandschaft im Burgenland“, betonte Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf: „Unsere Gesellschaft und ihre Anforderungen verändern sich ständig. Das Theresianum hat es geschafft sich immer wieder den Zeichen der Zeit anzupassen und sich mit seinem breiten Bildungsspektrum mit der Gesellschaft mitzuentwickeln, um für die Zukunft gerüstet zu sein.“
Das Theresianum – Schule mit Geschichte
Bereits 1921, als das Burgenland zu Österreich kam, gründeten die Schwestern des 1849 gegründeten Ordens vom Göttlichen Erlöser eine Niederlassung in Eisenstadt, und bereits damals gab es mit „Margaretinum“ – direkt gegenüber dem heutigen Schulbau – eine Hauptschule für Mädchen. 1934 wurde schließlich die neue Hauptschule für Mädchen gebaut und erhielt nach der heiligen Theresia von Lisieux den Namen Theresianum.
Während des zweiten Weltkrieges wurde das Haus zu einer staatlichen „Oberschule für Jungen“, bevor es 1945 an die Schwestern zurückgegeben und als römisch-katholische Hauptschule für Mädchen wiedereröffnet wurde. Von 1945 bis 1967 beherbergte die Schule die Lehrerinnenbildungsanstalt, die schließlich in ein musisch-pädagogisches Realgymnasium umgewandelt wurde, sowie bis 1979 auch eine Volksschule. Ab 1987 werden auch Burschen in der bis dahin reinen Mädchenschule aufgenommen.
Heute bietet das Theresianum als Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht eine Unterstufenausbildung in Form einer Mittelschule mit einem musisch-kreativen und einem Sportschwerpunkt, speziellen Fußballklassen sowie einem IT- und einem Englisch-PLUS-Zweig. Die Höheren Schulen des Theresianums bieten das vierjährige Oberstufenrealgymnasium mit Schwerpunkten in Instrumentalmusik und Gesang sowie Naturwissenschaften und die fünfjährige Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLW) mit Schwerpunkten in Tourismus, Verwaltung und Restaurantmanagement mit Vertiefungen in Gesundheits- und Kommunikationsmanagement. Die einjährige und die dreijährige Fachschule für wirtschaftliche Berufe vermitteln fachpraktische Kenntnisse und Fertigkeiten, die zur Ausübung von Berufen in den Bereichen Wirtschaft, Verwaltung, Tourismus, Ernährung sowie im Sozial- und Gesundheitsbereich befähigen. Die FW Theresianum ermöglicht zudem die Vertiefung im Bereich Gesundheits- und Sozialmanagement.
Durch zahlreiche Zu- und Umbauten wurden im Lauf der Jahre die nötige Infrastruktur und der Platz geschaffen, um das erweiterte Bildungsangebot und die wachsende Zahl der Schülerinnen und Schüler zu beherbergen. Derzeit besuchen rund 1.000 Schülerinnen und Schüler die Schule, die 2008 vom Orden an den zum Schulerhalt gegründeten Verein der Schulen der Schwestern vom Göttlichen Erlöser übergeben wurde.
Foto und Text: Bgld. Landesmedienservice