Wie funktioniert Wirtschaft? Was finanziert den Staat? Wie kann Wohlstand geschaffen werden? Was zeigen Bilanz und Lohnquote?
Mit Fragen wie diesen setzen sich SchülerInnen beim Planspiel Wirtschaft der Arbeiterkammer Burgenland auseinander. Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler der oberen Klassen von Allgemein- und Berufsbildenden Schulen und ist diese Woche angelaufen. Der fünf-stündige Workshop bietet Einblicke in die komplexe Wirtschaftswelt und lässt Jugendliche in betriebs- und volkswirtschaftliche Abläufe eintauchen.
AK-Präsident Alfred Schreiner:
„Jugendliche, die jetzt in der Ausbildung sind, werden den Staat in den kommenden Jahrzehnten gestalten. Als Interessensvertretung der Arbeitnehmer ist es der AK natürlich ein Anliegen, dass Wirtschaft solidarisch passiert und der Sozialstaat weiterentwickelt wird. Von Wachstum und Wohlstand sollen Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen profitieren und jeder seinen gerechten Anteil bekommen. Deshalb sehen wir es als wichtige Aufgabe, die Schule dabei zu unterstützen, dass Jugendliche Wirtschaft hautnah erleben können. Aufbauend auf einem Konzept der AK Wien wird ab dem Sommersemester ein engagiertes Team junger AK-Mitarbeiter mit dem Planspiel Wirtschaft im Burgenland unterwegs sein.“
Der kostenlose Workshop findet nach Vereinbarung statt und wird entweder in den Schulen oder in den jeweiligen AK-Stellen abgehalten.
Landesschulrat unterstützt AK-Initiative
Planspiele haben eine lange Tradition in der politisch ökonomischen Bildung. Zuerst eingesetzt für Lern- und Entscheidungsprozesse in Management und Politik, wurde ihr Potential auch für Schulen erkannt. Im modernen Schulunterricht bereichern Planspiele einen methodenreichen Unterricht.
Landesschulratspräsident Mag. Heinz Josef Zitz:
„Ein Dank gilt der Burgenländischen Arbeiterkammer, dass sie unseren Schüler/innen die Möglichkeit bietet, sich auf ihre Rolle als zukünftige Arbeitnehmer/innen bestens vorzubereiten.
Planspiele bieten dank direkter und praxisnaher Erfahrungen ein hohen Maß an Lerntransfer:
Die Teilnehmer/innen verantworten ein virtuelles Unternehmen, in der Entscheidungen getroffen werden können. Sie finden sich in Führungspositionen, leiten Teams und stellen sich dem Mitbewerb – zeitnah, praxisnah und lehrplanadäquat. Dieses Planspiel simuliert die unternehmerische und volkswirtschaftliche Realität.
Wir wollen unseren Jugendlichen die bestmögliche Ausbildung bieten - solche Zusatzangebote sind daher nur zu begrüßen und zu empfehlen.“
Während im Schulalltag komplexe Inhalte oft nur punktuell behandelt werden können, gibt das Planspiel einen ganzen Vormittag lang Zeit, anspruchsvolle Thematiken zu erarbeiten. Durch das Abwechseln von Phasen der Wissensweitergabe und Phasen der Wissensumsetzung kann neu Erlerntes im Spiel sofort ausprobiert und damit vertieft werden.
In Rollen schlüpfen und Erlerntes sofort umsetzen
Das Planspiel Wirtschaft ist als überdimensionales Brettspiel aufbereitet. Es dient einerseits der Vermittlung von Fachwissen, stärkt in besonderem Maße aber auch soziale Fähigkeiten. Nach einleitender Erklärung der fachlichen Hintergründe – z.B.: Was ist eine Bilanz? Was heißt Lohnquote? – und der Festlegung von Zielen, übernehmen die Spielteilnehmer die Rolle von Unternehmerinnen und Unternehmern, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, Betriebsräten sowie die Rolle des Staates.
AK-Projektkoordinatorin Stefanie KERN MSc:
„Im Laufe des Spieles gilt es eine Reihe wichtiger Entscheidungen zu treffen. So müssen Maschinen angeschafft, Arbeitskräfte eingestellt, Rohstoffe ein- und Fertigprodukte verkauft werden. Löhne und Steuern sind zu bezahlen und Mitarbeiter im Unternehmen auszubilden. Der Betriebsrat muss seine Pflichten – beispielsweise bei Lohnverhandlungen – wahrnehmen, und der Staat die eingangs definierten Wohlstandsziele durch Investitionen in ein Krankenhaus, Schulen, Wohnungen usw. erreichen. Am Schluss wird überprüft, welche Vorhaben umgesetzt wurden, wie viel Wohlstand die Spielteilnehmer in ihrem Wirtschaftskreislauf schaffen konnten und wie dieser Wohlstand verteilt ist.“