Grundschulreform und Schule 4.0 angekommen
Der Amtsführende Präsident des Landesschulrates, Mag. Heinz Josef Zitz, lud heute zum Pressefrühstück. Präsentiert wurden die Umsetzung der Grundschulreform im Burgenland, das Pilotprojekt zum ersten digitalen Schulbuch in Mathematik und das internationale Erasmus+ Projekt E-Bridges.
Die Grundschulreform ist angekommen
Die „Schuleinschreibung neu“ verdichtet den Austausch zwischen Kindergarten und Volksschule. Die Erziehungsberechtigten geben bei der Schuleinschreibung ihres Kindes ein Übergangsportfolio an die Schule weiter. Dieses bildet dann die Basis für das Erstellen eines individuellen Förderplanes. Somit ist die bestmögliche Förderung des Kindes bereits ab dem Schuleintritt gewährleistet. HR Erwin Deutsch, Landesschulinspektor für die Allgemein bildenden Pflichtschulen, zeigt sich von den Möglichkeiten der Grundschulreform und den Chancen für jedes einzelne Kind überzeugt: „Neue Instrumente wie USB plus bieten für die Sprachunterstützung für jedes einzelne Kind einen noch nie dagewesenen Mehrwert. Nach eingehender Diagnose können wir nun für jedes Kind einen entsprechenden individuellen Förderplan erstellen und gezielt mit dem Kind üben.“ Die Schulentwicklung steht ganz im Zeichen der Grundschulreform. Ziel ist es, die Lernsituation im Klassenzimmer und somit die Lernleistungen der Schüler/innen durch Analyse und Begleitung des Lehrprozesses zu unterstützen und zu verbessern. Die Grundschulreform wird flächendeckend in den burgenländischen Klassenzimmern umgesetzt werden.
Schule 4.0 im Klassenzimmer
Das burgenländische Schulwesen hat sich im Bereich der Digitalisierung im letzten Jahrzehnt als Vorreiter etabliert. „Unsere Schulen liegen nicht nur österreichweit an der Spitze, sondern auch international. Europaweit liegen wir im oberen Drittel. Mit der Lernplattform LMS haben wir ein Werkzeug geschaffen, das für Schüler/innen 24.000 offene Lernmaterialien anbietet, die allen gratis zur Verfügung stehen“, betont Mag. Heinz Josef Zitz. Rund 600.000.- Euro werden jährlich vom Land Burgenland in Infrastruktur und in pädagogische Beratung investiert. Jede Schule im Burgenland verfügt über eine Internetanbindung.
Im Burgenland ist das digitale Schulbuch für rund 100 Schüler/innen bereits Realität geworden. An vier Schulen wird unter wissenschaftlicher Begleitung mit einem digitalen Mathematikbuch gearbeitet, dieses bietet Schüler/innen Lernvideos, animierte Grafiken, digitalisierte Übungen mit Selbstkontrolle und einen eigenen Bereich zur Einsicht in den Lernfortschritt mittels kompetenzorientierter Rückmeldung. Lerninhalte können somit erstmals im Unterricht und auch zu Hause von der Schülerin/ dem Schüler über ein einziges gebündeltes Medium, das digitale Schulbuch, abgerufen werden und Übungen im eigenen Lerntempo durchgeführt werden.
Internationale Weiterentwicklungen
Über die Landesgrenzen hinaus koordiniert der Landesschulrat internationale Bildungsprojekte. Eines davon ist das Projekt ERASMUS+ „E-Bridges“ mit Bayreuth. Praktische Erfahrungen zu veränderten Lernszenarien in Leuchtturmschulen fließen in ein Nahtstellenprojekt zwischen Volksschule und Sekundarstufe 1 ein. Schüler/innen aus beiden Schulformen arbeiten projektbezogen auf digitalem Weg und in persönlichen Begegnungen zusammen. Ziel ist die Kompetenzsteigerung auf beiden Seiten und die Entwicklung eines Konzeptes, das österreichweit und darüber hinaus an der Nahtstelle von der Grundschule zur Sekundarstufe 1 eingesetzt werden kann. Pädagoginnen und Pädagogen aus Bayreuth und dem Burgenland bilden sich über die Virtuelle Plattform der PH Burgenland weiter und entwickeln gemeinsam einen Best Practices Katalog wie auch einen Ausstattungskatalog für die IT Infrastruktur. Christine Rammesmayer meint dazu: „Schüler/innen, Lehrer/innen und Studierende werden in diesem zweijährigen Projekt miteinander und voneinander lernen können, der Paradigmenwechsel, der Lernprozesse in beide Richtungen auch vom Lernenden zum Lehrenden zulässt, soll etabliert werden. Ein Erkenntniszuwachs ist auf allen Seiten zu erwarten.“
Weiterbildungsfreude der Lehrer/innen sehr hoch
In allen präsentierten Bereichen gibt es zahlreiche Aktivitäten zur Fort- und Weiterbildung von Lehrer/innen und Pädagogen/innen. DI Thomas Schober, Landesschulinspektor und Fachinspektor für Informationstechnologie, würdigte die Weiterbildungsfreude der Lehrer/innen: „Mit mehr als 170 abgehaltenen Weiterbildungsveranstaltungen alleine im digitalen Bereich ist die Weiterbildungsmotivation der Kolleginnen und Kollegen außerordentlich hoch.“