Auf dem mehr als vier Hektar großen Gelände der ehemaligen Erbsenfabrik - umgangssprachlich „Erbse“ genannt – wurde das größte Bauvorhaben in der jüngeren Geschichte der Gemeinde Bruckneudorf realisiert. Neben Wohnungen, Gewerbeflächen und einem Gastronomiebereich entstand auf dem Areal die neue Volksschule.
„Zur Entscheidung und dem Zugang der Verantwortlichen, dieses Juwel nachhaltig zu nutzen, gratuliere ich. Es freut mich sehr, dass die neue Volkschule in diesen Komplex eingebettet wurde und ein soziales Zentrum geworden ist“, sagte Bildungslandesrätin Daniela Winker bei der Eröffnungsfeier in Bruckneudorf.
Für die an die Stadt Bruck an der Leitha angrenzende Gemeinde ist dies ein Novum, denn es gab bislang keine Volksschule im Ort. Die Kinder gingen in Bruck an der Leitha – in Niederösterreich - zur Schule. Mit diesem neuen Schulgebäude bekommen die Kinder und PädagogInnen in der Gemeinde optimale Voraussetzungen für einen modernen Unterricht im Burgenland.
„Bruckneudorf hatte dieses Privileg bis jetzt nicht. Umso mehr freut es mich, dass Bruckneudorf mit der Neuerrichtung der Volksschule zum ersten Mal in seiner Geschichte eine eigene Schule bekommt. Das ist ein starkes Zeichen und identitätsstiftend für die Bevölkerung von Bruckneudorf“, betonte Winkler.
Das Konzept wurde unter Einbeziehung von PädagogInnen und ExpertInnen erstellt: Die Schule entspricht modernen Lernsystemen, in der Planung wurde berücksichtigt, dass die Schule breite und offene Gänge für eine größtmögliche Lern- und Bewegungsfreiheit hat und diese Bereiche als erweiterte Klasse dienen. Das Bauvorhaben war insgesamt eine große Herausforderung: Aus dem Bestand eines alten Gebäudes wurden neue Räume mit moderner Technik geschaffen. Mit dem Einsatz von umweltfreundlicher Energie aus Fernwärme und erneuerbarem Strom aus PV-Anlagen wurden auch ökologische Gesichtspunkte berücksichtigt.
„Investitionen in den Schulbau dienen nicht nur der burgenländischen Bildungslandschaft, sondern sie geben der Wirtschaft in unserem Land wichtige Impulse. Mit diesen Investitionen sichern wir Arbeitsplätze und erhöhen die regionale Wertschöpfung“, unterstrich die Bildungslandesrätin.
„Wir sind sehr stolz darauf, dass es uns gelungen ist, dieses nachhaltige und wichtige Projekt umzusetzen und Bruckneudorf nun eine eigene Schule hat. Eltern und Kinder haben nun kurze Wege, und ich bedanke mich bei allen Partnern für die Umsetzung und ihren Einsatz“, sagte der Bruckneudorfer Bürgermeister Gerhard Dreiszker.
„Mit der Eröffnung der Volksschule im ehemaligen denkmalgeschützten Fabriksgebäude schreiben wir ein weiteres Kapitel burgenländischer Bildungsgeschichte. Die Kombination aus moderner Infrastruktur und historischem Charme präsentiert eine Bildungsstätte, in der Schülerinnen und Schüler im außergewöhnlichen Ambiente ausgezeichnete Schulbildung erhalten werden. Ich freue mich, dass dieses besondere Projekt erfolgreich umgesetzt werden konnte und wünsche der gesamten Schulgemeinschaft alles Gute für den bevorstehenden Schulstart“, so Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz.
Alfred Kollar, Geschäftsführer der OSG (Oberwarter gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft), die das Projekt in Bruckneudorf realisiert hat, sagte: „Die Errichtung dieser Schule war in der Kombination der Auflagen des Denkmalschutzes für diese großartige Altsubstanz einerseits, mit den bildungsspezifischen Vorgaben der Schulbehörde zum anderen, eine große Herausforderung. Wenn ich jetzt das Ergebnis sehe, bin ich von der Einzigartigkeit dieses Gebäudes überwältigt.“
Infos zu Schule und Areal
Die sogenannte „Erbse“ war früher als Konservenfabrik für viele Menschen der Region Arbeitsstätte und aufgrund der Größe auch ein gesellschaftlicher Mittelpunkt der Gemeinde. Es hat in den vergangenen Jahren in Bruckneudorf einen Nachdenkprozess mit vielen Gesprächen und Verhandlungen gegeben, wie diese historische Anlage und das Areal genutzt werden können.Im ersten Bauabschnitt ist auf ca. 4.000 m² der ehemaligen Erbsenschälfabrik eine Volksschule mit zwölf Klassenräumen, einem Werkraum und einem Kreativraum errichtet worden. Die Bauzeit betrug rund drei Jahre.Weiters gibt es auf dem Areal die Zweigstelle der Musikschule Neusiedl am See, einen Mehrzwecksaal und ein „Wirtshaus“.Vier Bäume wurden für das Projekt Volksschule gefällt, dafür wurden gut 60 neue Bäume gepflanzt.Vor der Schule liegt das neu geschaffene Ortszentrum – der neue Hauptplatz.Das Projekt auf dem ehemaligen Industriegelände hat den „ERDREICH Preis“ für nachhaltige Boden und Flächennutzung in der Kategorie Flächenrecycling bekommen.
Fotos und Text: Bgld. Landesmedienservice