Der Amtsführende Präsident des Landesschulrats für Burgenland Mag. Heinz Josef Zitz hat heute zum Pressefrühstück eingeladen. In entspannter Atmosphäre wurden Neuigkeiten, Änderungen, zukünftige Aussichten sowie aktuelle bildungspolitische Themen im Rahmen erläutert.
Bildungsreform
Die Bildungsreform umfasst sieben ausverhandelte Pakete, konkret das Paket-Modell-Region für die gemeinsame Schule, das Paket-Elementarpädagogik, das Autonomiepaket sowie das Schuleingangs- und Schulorganisation- und das Bildungsinnovations-Paket.
Schulautonomie und die Objektivierung der Leiterbestellungen sind im Burgenland schon lange umgesetzt. Bisher gab es die Bundesbehörde Landesschulrat, nun kommt eine gemeinsame Behörde von Land und Bund.
Im Burgenland sind sowohl die Pflichtschullehrer als auch die Lehrer der mittleren und höheren Schulen bereits seit 10 Jahren im Landesschulrat zusammengefasst.
In den Bezirken Jennersdorf und Güssing gibt es keine AHS-Unterstufe, sondern nur mehr die Neue Mittelschule. Der Posten des Vizepräsidenten des Landesschulrates wurde im Burgenland bereits abgeschafft.
„Das Burgenland hat bei vielen dieser vorgeschlagen Punkten schon eine Vorreiterrolle übernommen“, so AFP Zitz.
Durch die geplante Schulautonomie werden Direktoren aufgewertet. Schwerpunkte in den Schulen können dadurch besser umgesetzt werden. Auch erhalten sie dadurch mehr pädagogische, organisatorische, personelle und finanzielle Freiräume.
Kindergarten als Bildungseinrichtung stärken
Zweites verpflichtendes Kindergartenjahr für alle. Übergänge werden kindgerecht gestaltet. Das letzte verpflichtende Kindergartenjahr und die ersten beiden Volksschuljahre werden als gemeinsame Schuleingangsphase verstanden. Das verpflichtende zweite Kindergartenjahr gibt es im Burgenland bereits, da 99,7 Prozent der Drei- bis Fünfjährigen im Burgenland den Kindergarten besuchen.
Zentralmatura an der BHS
Nach den Allgemeinbildenden Höheren Schulen werden in diesem Schuljahr auch die Berufsbildenden Höheren Schulen in diesem Schuljahr nachziehen und erstmals die teilstandardisierte Reife- und Diplomprüfung Neu durchführen.
Fakten:
Diplomarbeit Neu: schriftliches Werk mit bis zu 80 Seiten Fließtext im Team (zwei bis fünf Personen). Beschreibung einer realen Entwicklungs- oder Erfahrungssituation in Kooperation mit Betrieben oder Institutionen.
Drei bis vier schriftliche Klausuren: Fachklausur (dezentral), Deutsch, Mathematik und/oder eine lebende Fremdsprache.
Zwei bis drei mündliche Prüfungen: Alle Lehrer der Maturaklassen erstellen einen Fragepool mit max. 24 Fragen, die der Prüfungskommission beantwortet werden müssen.
Unter www.bifie.at finden Sie nähere Informationen darüber, sowie dafür zuständige Übungsmaterialien.
Flüchtlingskinder im Schulsystem – Burgenland
Die Schule soll für die Flüchtlingskinder und Jugendlichen wieder einen geschützten Raum mit geregeltem Tagesablauf bieten. Alle in Österreich lebenden Kinder haben das Recht und die Pflicht, die Schule zu besuchen. Aufgabe der Schule ist es, den Kindern Wissen zu vermitteln. Man ist bemüht, diesem Auftrag auch so gut es geht nachzukommen. Für das Schulwesen steht das Kind im Mittelpunkt, die Kinder und Jugendlichen werden gut aufgenommen und erhalten eine adäquate Ausbildung.
Aktuell haben wir 186 Flüchtlinge im Schulsystem. Kinder, die nicht mehr schulpflichtig sind können ab dem 16. Lebensjahr an der VHS den Pflichtschulabschluss nachholen (Basiskurse + Lehrgänge). Für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ist die Jugendwohlfahrt zuständig. 15-16 jährige können in der Pflichtschule nicht mehr aufgenommen werden(Erlass BMBF), sie können mit 16 eine VHS besuchen. In Oberwart finden für Jugendlichen, die übrigens immer mehr werden, derzeit noch Sprachkurse am BFI statt, die von „Rettet das Kind“ finanziert werden.
Koordinatorin für Flüchtlingsangelegenheiten im Landessschulrat für Burgenland ist Frau LSI Mag. Karin Vukman-Artner.
LSR Leitprojekte:
Der LSR Burgenland hat sich vorgenommen unter Mitwirkung von Lehrer/innen und Experten/innen in den drei Bereichen
- Lesen,
- Gesundheit, Bewegung & Sport sowie
- Innovation
pädagogische Leitprojekte umzusetzen. Dazu wurden bereits Vorkehrungen getroffen.
Rückfragehinweis: Thomas Plank 02682 710 1104